Obertauern – Da wo oben ist
Am Anfang war nicht viel. Vor langer Zeit aber zumindest schon mal die Römerstraße, die eine wichtige Nord-Süd-Verbindung war. Vor ungefähr 110 Jahren kamen außerdem die ersten Skifahrer, damals noch hauptsächlich aus dem Umfeld des Militärs, welches Obertauern zu Trainingszwecken nutzte. Zu dieser Zeit gab es schon einige Unterkünfte und Notunterkünfte. Es sollte aber bis zur Zwischenkriegszeit dauern, bis die „Sommerfrischler“ Obertauern für sich entdeckten. Ende der 40er Jahre und Anfang der 50er Jahre wurde Skifahren dann zum wirklich beherrschenden Thema. Skifahren boomte. Und Obertauern war mittendrin in diesem Boom.
Von da an begann der immense Aufschwung von Obertauern. Wo damals noch eine handvoll Unterkünften stand, sollte über die Jahrzehnte sukzessive einer der vielseitigsten Wintersportorte Österreichs entstehen. Nicht umsonst trägt die Chronik, welche die Entwicklung von Obertauern skizziert, den Titel „Ein Ort entstand aus dem Nichts.“ Und es ist wahrlich nicht mehr nichts, was man heute in Obertauern vorfindet. Sondern vielmehr sehr viel von vielem. Vor allem aber sehr viel Abwechslung: Familien, Freerider, Skianfänger, Partywütige – alle kommen im Heute in Obertauern gleichermaßen auf ihre Kosten.
Die Beatles und das einzigartige „Kugelpanorama“ für den Film HELP!
1965 kamen die Beatles und drehten Winter- und Skiszenen in Obertauern, gedoubelt von einigen Einheimischen, denn die Beatles konnten zu diesem Zeitpunkt schon viel, Skifahren gehört da aber definitiv nicht dazu. Der Grund für die Wahl von Obertauern lag auf der Hand: Schneesicherheit und immer noch Schnee wenn andere Skigebiete schon längst auf Gras-Skifahren umstellen müssen.
Den Beatles gefiel es in Obertauern sichtlich, sodass sie sich sogar zu einem mehr oder weniger geheimen Privatkonzert in einem Hotel in Obertauern hinreißen ließen. Die Beatles sorgten jedenfalls für einen weiteren Skifahr-Boom und Gott und die Welt wollte spätestens jetzt nach Obertauern zum Skifahren kommen. Obertauern entwickelte sich, auch aufgrund der außergewöhnlichen Lage, überaus prächtig. Und eine wahre Pracht ist sie wirklich, diese Lage von Obertauern. Umgeben von Skihängen, sowohl auf der Süd- als auch auf der Nordseite, wurde Obertauern früher schon als eine „Schneeschlüssel“ bezeichnet.
Eine Schneeschale also, in der man von Schnee und Skihängen umgeben ist und sich in dieser aufgehoben und so richtig „pudelwohl“ fühlt. Wer in Obertauern ankommt, der kann sich dank des Kugelpanoramas schnell einen Überblick verschaffen. Ein Rundum-Blick im Ort selbst genügt und schon ist man im Bilde. Übersichtlichkeit, Erreichbarkeit und kaum vorhandene Distanzen zu den Pisten sind in Obertauern Trumpf. Die Entwicklung von Obertauern ist natürlich noch längst nicht abgeschlossen. Wo es früher nur einige wenige Unterkünfte gab, gibt es heute eine ausdifferenzierte Hotellandschaft für alle Ansprüche und Wünsche. Und in Sachen Pistenvielfalt können andere Skigebiete Obertauern ohnehin kaum das Wasser reichen…